Fasziniert experimentieren Kinder mit Klängen des „Klopfophons“. Andere wagen den „Blick in die Unendlichkeit“ oder versuchen sich am Balance- Stab. An knapp 30 Stationen erleben Rhader Grundschüler zwei Wochen lang Phänomene aus der Naturwissenschaft. Gestern waren auch Eltern eingeladen, um die „Miniphänomenta“ zu erleben.

In den vergangenen zwei Wochen machten die Grundschüler elementare Erfahrungen, was die Naturwissenschaften betrifft. Sei es am „rollenden Würfel“ oder mit dem Koppelpendel. Denn mit der „Miniphänomenta“ soll der Nachwuchs Neugierde und Forscherdrang entwickeln, um sie ans eigenständige Experimentieren heranzuführen.

So waren Mädchen und Jungen zu sehen, die in der Pausenhalle und auf den Fluren optischen Täuschungen oder physikalischen Gesetzmäßigkeiten wie Fliehund Schwerkraft spielerisch auf den Grund gingen.

„Es gibt nirgends Anleitungen“, sagt Pädagogin Maika Mätze, die die gemeinsam mit ihrer Kollegin Janine Glinsmann die Federführung für die „Miniphänomenta“ übernommen hat. Mit anderen Worten: Die Kinder sollen an den Stationen viel ausprobieren und selbständig Erfahrungen sammeln.

 „Spannend zu beobachten“

Insgesamt besteht die „Miniphänomenta“ aus 54 Experimenten. Davon sind in der Aula und auf den Gängen der Grundschule aus Platzgründen knapp 30 Stationen aufgebaut. Die Kinder hatten täglich jeweils gewisse Zeiten zur Verfügung – jeweils Erst- und Zweitklässler sowie Dritt- und Viertklässler gemeinsam – in denen sie sich mit den Stationen beschäftigen durften. „Das war spannend zu beobachten“ sagt Maika Mätze.

Am kommenden Montag wird die „Miniphänomenta“ wieder abgebaut. Ein Ziel ist es, dass gemeinsam mit Eltern gegebenenfalls geeignete Experimentierstationen nachgebaut werden. Dabei geht es auch darum, Naturwissenschaft und Technik zu einem selbstverständlichen Gesprächsanlass werden zu lassen.

Die „Miniphänomenta“ geht zurück auf eine Initiative der Nordmetall-Stiftung, sie wurde entwickelt und fachlich begleitet von besagter Stiftung und der Universität Flensburg.

 

Eine Waage mit zwei unterschiedlich gefüllten Wasserflaschen.

 


3 Fragen an . . .

Maika Mätze,

Grundschul-Lehrerin

 

Welche Experimente haben die Kinder am meisten beeindruckt?

Das Klopfophon war immer heiß begehrt, weil hier sofort ein Ergebnis mit unterschiedlichen Klängen herauskam. Auch die Wasserwaage mit zwei Flaschen kommt an. Alle Experimente sind spannend, aber das sind die beiden Stationen, an denen man besonders oft Kinder zum Ausprobieren gesehen hat.

Wie erleben Sie die Kinder nach fast zwei Wochen Miniphänomenta?

Das Interesse ist gewachsen und die Kinder arbeiten inzwischen auch zielgerichteter an den Stationen. Nach 14 Tagen merkt man schon, welche Kinder spezielles Interesse daran haben. Sie beschäftigen sich intensiver damit. Insgesamt ist das Interesse bei vielen Kindern geweckt und bei einigen stark gesteigert worden.

Ist das ein Anlass zu sagen, die Miniphänomenta irgendwann wieder in die Schule zu holen?

Auf alle Fälle. Beziehungsweise zu schauen, inwieweit es bei uns umsetzbar ist, dass wir bestimmte Experimente als eine Art Dauereinrichtung in der Schule aufstellen, um den Kindern entsprechende Anreize zu bieten und vertiefend weiterzuführen. Ein Ziel ist es unter anderem, dass gemeinschaftlich mit Eltern bestimmte Experimentier-Stationen nachgebaut werden, die den Kindern dann dauerhaft zur Verfügung stehen.