Mitmachzirkus „Eldorado“ formt in einer Woche aus Grundschülern kleine Zirkuskünstler

Eine Woche lang bevölkerten die Mitglieder der Zirkusfamilie Thiel Ottens eine Wiese neben dem Rhader Sportplatz und der Grundschule.

Im Rahmen einer Projektwoche durften die Grundschulkinder Zirkusluft schnuppern und dies taten sie mit Begeisterung. In den zahlreichen bunt bemalten Zirkuswagen lebte die Familie Thiel eine Woche in Rhade und arbeitete mit den Schülerinnen und Schülern. Geprobt wurde entweder im Zirkuszelt oder in der Turnhalle.

Zur zweistündigen Vorstellung füllten die Eltern, Großeltern und Geschwister das kleine Zelt bis auf den letzten Platz und spendeten den jungen Artisten donnernden Applaus für ihre Darbietungen. In nur fünf Tagen waren aus den Grundschulkindern kleine Cheerleader, Akrobaten, Clowns und Dompteure geworden. Dazu brauchten sie lediglich ein bisschen Farbe im Gesicht, etwas Glitzerstaub obendrauf, und passend zur Zirkusnummer entweder ein weißes T-Shirt oder ein buntes Clowns-Kostüm. An jedem Vormittag durften die jungen Leute die dritte und vierte Stunde sausen lassen und zum Zirkus hinüber wechseln. Da diese Aktion ein Schulprojekt war, wurde dies auch in den Regelunterricht eingebunden, wie Schulleiterin Michaela Ulferts erklärte. Auch die Kinder aus der Kooperationsklasse der Helga-Leinung-Schule taten dies, und ihre Betreuerinnen zeigten sich während der Vorstellung total erstaunt darüber, was ihre Schützlinge ganz allein bewerkstelligen konnten.

Hohes Einfühlungsvermögen

Der Zirkusfamilie Thiel bescheinigte die Leiterin der „Lebenshilfe“ Marlies Gresens ebenso wie die Grundschulleiterin höchstes Einfühlungsvermögen. Es mussten Berühungsängste abgebaut werden, beispielsweise, wenn sich eine Achtjährige vertrauensvoll in die Höhe hieven lässt. Die Zirkustiere, Hunde und Ziegen, waren die erklärten Lieblinge der Mitmach-Kinder. Familie Thiel hält sie artgerecht, nahm die Hunde abends mit ins Domizil, den Ziegen machte das matschige Geläuf wenig aus. Diese Familie scheint so etwas wie ein Phänomen zu sein. Sage und schreibe 12 Geschwister zählt die Großfamilie, und allesamt haben sich mit ihren Partnern dem Zirkus verschrieben. Allein deren Fuhrpark stellte eine Augenweide dar, lauter Oldtimer bildeten in Rhade einen Kreis um das Zirkuszelt.

Allerdings versank das ganze Ensemble fast im Matsch, und auch von der Vorstellung kam niemand trockenen Fußes nach Hause. Michaela Ulferts betonte zum Abschluss des Projektes, dass die gesamte Rhader Dorfgemeinschaft dahiner gestanden habe und somit auch zu diesem unvergesslichen Erlebnis für Kinder, Lehrer und Familien beigetragen habe.

 

Einen Mega-Hula-Hoop-Reifen balancierte die kleine Artistin mit gekonntem Hüftschwung. (Fotos G. Holsten)

Reichlich Szenenapplaus heimsten diese Clowns mit ihren lustigen Bemerkungen ein. (Fotos G. Holsten)